Weihnachten rückt immer näher und in vielen deutschen Haushalten sind deshalb wieder vermehrt Kerzen in Verwendung. Zeitgleich steigt damit auch das Risiko für Brände. Aktuelle Zahlen dokumentieren, dass die erhoffte Ruhe und Besinnlichkeit der Weihnachtszeit oft nicht von Dauer ist. So werden im Dezember im Schnitt rund 12.000 Brandfälle gemeldet, die den deutschen Versicherern einen Gesamtschaden von rund 35 Millionen € pro Jahr bescheren (Quelle: GDV). Insgesamt ereignen sich im Dezember 36% mehr Feuerschäden als in den übrigen Wintermonaten.

Deshalb hat der Sanierungsexperte nach Wasser- und Brandschäden wichtige Tipps und Tricks im Umgang mit Kerzen im Haushalt zusammengestellt:

Informationsvideo „Feuergefahr in der Weihnachtszeit“ mit Rainbow-Experte Thomas Fritz:

Adventsgesteck

  • Lassen Sie brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt!
  • Heruntergebrannte Kerzen schnellstmöglich austauschen!
  • Das Adventsgesteck nicht auf brennbaren Materialien (wie z.B. Stoff, Kunststoff etc.) platzieren!
  • Einen ausreichenden Abstand zu Vorhängen sicherstellen!
  • Zur Sicherheit sollte ein Gefäß mit Wasser griffbereit neben brennenden Kerzen stehen!

Das Tannengrün ist bereits gegen Ende der zweiten Adventswoche ausgetrocknet und bietet einen optimalen Brandherd. Bereits der kleinste Funken kann hier ein Feuer entfachen.

Wissenswertes über den „deutschen“ Weihnachtsbaum

Die Standardausführung der Nordmanntanne hat rund 400.000 Nadeln und ist meist über 2 Meter hoch. Dabei stellen vor allem die vielen Nadeln und der Stamm die gefährliche Brandlast des Baumes dar. Da Weihnachtsbäume frühzeitig (Ende November) geschlagen und über mehrere Wochen hinweg gelagert werden, verlieren die Nadeln die gespeicherte Feuchtigkeit recht schnell. Die Nadel dorrt aus und wird somit leichter entflammbar. 

Ein weiterer Grund für leicht brennbare Weihnachtsbäume sind die Bestandteile der Nadel. In ihnen befinden sich winzige Harznester – werden diese (z.B. durch eine offene Flamme) erhitzt, so beginnt sich das Harz zu verflüssigen und zu verdampfen. Dieser Dampf ist brennbar, wirkt enormen Druck auf die Nadelhülle aus und lässt diese regelrecht explodieren. Der freigesetzte Harzdampf ist ebenfalls leicht entflammbar – die Reaktion springt in Sekundenschnelle von Nadel zu Nadel.

 

Der Weihnachtsbaum

  • Den Baum frisch geschlagen kaufen und im Freien lagern!
  • Das Befeuchten der Nadeln mindert deren Brennbarkeit!
  • Während den Feiertagen gilt es, den Stamm (durch den Christbaumständer) ständig mit genügend Wasser zu versorgen (die trockene Raumluft lässt ihn sonst sehr schnell austrocknen)!
  • Den Stamm erst wenige Tage vor Weihnachten anspitzen, damit eine Wasserversorgung für mehrere Wochen garantiert ist!
  • Der Baum sollte jederzeit einen festen, sicheren Stand haben!
  • Wachskerzen immer von oben nach unten anzünden und von unten nach oben wieder löschen!
  • Bei der Verwendung von Lichterketten immer auf ein geprüftes Sicherheitssiegel achten. Geht ein Lämpchen kaputt, so gilt es dieses schnell auszutauschen. Die anderen Lämpchen erhitzen dadurch umso mehr!
  • Christbaumlämpchen, die im Niedrigvoltbereich arbeiten, sind sicherer!
  • Dafür sorgen, dass der Baumschmuck nicht für tierische Mitbewohner erreichbar ist!

Zur Raumausstattung sollte bestenfalls auch ein Rauchmelder gehören. (In fast allen Bundesländern mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben.)

 

Im Brandfall

Rufen Sie bei einem Brand schnellstmöglich die Feuerwehr und folgen Sie nach deren Eintreffen deren Anweisungen! Nachdem der Brand gelöscht ist, hat sich ein Teil der Verbrennungsprodukte als Ruß- bzw. Rauchniederschlag in Ihren Räumen verteilt. Ruß und abgebrannte Materialien können giftige und reizende Stoffe enthalten. Deren Zusammensetzung und jeweilige Konzentration ist abhängig von der Art und Menge des verbrannten Gutes, vom Brandverlauf und von der Abführung der Rauchgase.

  • Betreten Sie die Brandstelle frühestens eine Stunde nach Ablöschen des Feuers und nach ausreichender Durchlüftung!
  • Sorgen Sie dafür, dass keine Brandverschmutzungen in unbeschädigte Räume gelangen!
  • Klima- / Lüftungsanlagen sollten erst wieder in Betrieb genommen werden, wenn sie von einem Fachmann überprüft wurden!
  • Darüber hinausgehende Reinigungs- und Sanierungstätigkeiten können unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen von Fachfirmen vorgenommen werden!
  • Brandrückstände und Abfälle bitte sortieren und fachgerecht entsorgen (dieser Service ist im Rainbow International Dienstleistungsangebot bereits enthalten).

 

Detailierter Ablauf einer Brandschadensanierung

Link zum Beispiel